Ein Balkonkraftwerk kann je nach Leistungsstärke des Moduls, dem Wechselrichter, dem Standort und der Jahreszeit unterschiedlich viel Strom erzeugen. So stellt man sich die Frage: Wie viel Strom erzeugt eine 400 W, eine 600 W oder eine 800 W Anlage pro Tag und pro Jahr?

In diesem Artikel klären wir wie viel ein Balkonkraftwerk kWh am Tag und pro Jahr Strom erzeugen kann.

 

Wie berechnet man den erzeugten Strom eines Balkonkraftwerks?

Der Ertrag an Strom am Tag wird in Kilowattstunde (kWh) angegeben und kann selbst errechnet werden. Dafür benötigt man drei Faktoren:

die Kapazität des Balkonkraftwerks in Kilowatt (beschreibt die höchstmögliche Leistung bei besten Bedingungen), die durchschnittlichen Sonnenstunden pro Tag am Standort und die Effizienz der Solarmodule (wird vom Hersteller angegeben).

Die Formel zur Berechnung der erzeugten Leistung pro Tag lautet:
kWh = kW x Sonnenstunden x Effizienz

Beispiel für eine 600 Watt Solaranlage in einem Ort mit durchschnittlichen Sonnenstunden von 7,5 Stunden am Tag (Sommer ca. 11 Stunden, Frühling und Herbst ca. 7 Stunden, Winter nur rund 5 Stunden) und einer Effizienz von 75%:

kWh = 0,6 kW x 7,5 Stunden x 0,75 = 3,375 kWh

Wie kann die Strommessung für Balkonkraftwerke erfolgen?

Die Strommessung eines Balkonkraftwerks kann direkt über Steckdosen oder Energiemesser erfolgen. Eine Outdoor Steckdose mit WLAN für mit Schuko Stecker betriebene Balkonkraftwerke findet man zwischen 25 und 60 €.

Erfolgt der Betrieb der Mini Solaranlage über eine Wieland Steckdose kann man hierfür Energiemesser um rund 45 Euro erwerben.

Das Geld für die Anschaffung dieser Geräte zur Strommessung rentiert sich insofern, da man die tatsächliche Leistung vom Modul sichtbar machen kann.

So kann die Tagesleistung beobachtet und Verbesserungen für höhere Leistung des Balkonkraftwerks gezielt vorgenommen werden.

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Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk pro Tag?

In der Praxis wurden folgende Werte bei Balkonkraftwerken bei bestem Wetter und bestem Standort gemessen:

Mit einem 400 Watt Balkonkraftwerk erzeugt man in der Stunde rund 330 Watt.

Daraus ergeben sich aus einer 400 W Anlage ca. 2,6 kWh pro Tag.

Ein 600 W Balkonkraftwerk liefert in der Stunde ca. 400 Watt und daher am Tag ca. 3,2 kWh.

800 Watt Balkonkraftwerke schaffen in der Stunde ca. 600 Watt, auf den Tag gerechnet rund 4,8 kWh.

Die 940 Watt Balkonkraftwerke bringen ca. 750 Watt Energie in der Stunde und können bis zu 6 kWh pro Tag erreichen.

Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk pro Jahr?

Die Bedingungen für maximalen Stromertrag sind nicht 365 Tage im Jahr gleich. Die Berechnung beruht daher auf einem Jahresdurchschnitt an sonnigen Tagen, Regentagen, Tagen mit weniger Sonne etc. Daraus ergeben sich folgende durchschnittliche Werte zur Stromerzeugung:

Ein 400 W Balkonkraftwerk wird aus zwei 200W Paneele zusammengesetzt und mit einem 400 W Wechselrichter kombiniert und bringt unter optimalen Bedingungen Strom von rund 400 kWh im Jahr.

Ein 600 Watt Balkonkraftwerk mit einem 800 W Wechselrichter rund 600 kWh Strom im Jahr.

Mit einem 800 Watt Balkonkraftwerk (bestehend aus zwei 400W Paneelen) erzeugt man gemeinsam mit einem 800 W Wechselrichter bereits pro Jahr 800 kWh.

Das 940 Watt Modell der Balkonkraftwerke besteht aus zwei 470 W Modulen und einem 800 Watt Wechselrichter und schafft pro Jahr 940 kWh.

Wichtig zu wissen:

Ein Balkonkraftwerk kann nur so viel Strom erbringen wie der Wechselrichter zulässt, da dieser manche Anlagen beschränken kann.

In Deutschland gilt bis Ende 2023 noch die Leistungsobergrenze von 600 Watt. Die Inbetriebnahme von 800 Watt Balkonkraftwerken ist insofern zulässig, da der Wechselrichter die Anlage auf 600 Watt drosseln kann.

Zum Beispiel:

Montiert man ein 800 Watt Balkonkraftwerk bestehend aus zwei 400 Watt Modulen, können die Erträge an Strom dieser Modulkonstellation durch einen 800W Wechselrichter auf 600 Watt beschränkt werden.

Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk im Winter?

Offensichtlich erzeugt eine PV Anlage in den Wintermonaten wegen diffusem Licht, weniger Sonnenstunden am Tag und insgesamt weniger sonnigen Tagen weniger Strom. Es vermindert sich die Leistung einer Anlage in diesen Monaten auf ein Drittel. Dennoch kann die Winterstrahlung genutzt werden.

Am meisten Strom erhält man im Winter durch die senkrechte Montage der Anlage auf einem Balkon mit Südausrichtung oder der Südwand. Das Modul ist so bestens für die flachstehende Sonne ausgerichtet und gleichzeitig bleibt keine Schneedecke an der Mini Solaranlage haften.

Im Winter können die meisten Balkonkraftwerke sogar bessere Leistungen erbringen als bei extrem hohen Sommertemperaturen. Das Balkonkraftwerk arbeitet grundsätzlich bei Kälte effizienter als bei Testtemperaturen von 25°C. Die Reflexion der weißen Oberfläche von Schnee, Frost und Eis bringt zusätzliche Strahlung für die Balkonkraftwerke im Winter.

So kann man mit folgenden Stromerträgen einer Mini Solaranlage im Winter rechnen:

Ein 400 W Balkonkraftwerk bringt rund 0,8 kWh/Tag.

Ein 600 Watt Balkonkraftwerk erzeugt rund 1 kWh/Tag.

Ein 800 Watt Balkonkraftwerk produziert ca 1,6 kWh/Tag.

Das 940 Watt Balkonkraftwerk schafft 2 kWh/Tag.

Wovon hängt der Stromertrag eines Balkonkraftwerks ab?

Grundlegend für einen hohen Ertrag an Strom eines Balkonkraftwerks sind folgende Punkte:
Es soll nach Süden gerichtet, ohne Schattenfläche durchgehend in der Sonne sowie je nach Jahreszeit im 5 Grad oder 30 Grad Winkel montiert sein. Insgesamt braucht man für hohe Leistung eine maximale Sonneneinstrahlung pro Tag.

Zusätzlich sind regelmäßige Wartung, Sauberkeit, die Wattpeak der Anlage, der Wechselrichter, die Sonnenstunden und Sonnentage der Region, die Globalstrahlung (direkte und indirekte Sonnenstrahlung) und der geografische Platz vom Balkonkraftwerk ausschlaggebend für den Ertrag.

Wie kann man den Ertrag an Strom eines Balkonkraftwerks erhöhen?

Man hat ein Balkonkraftwerk zu Hause, es produziert Strom doch möchte man den Ertrag optimieren. Folgende Punkte geben einen Überblick wie man den Ertrag eines Balkonkraftwerkes erhöhen kann:

Der Ertrag wird durch Änderung des Standortes (Ausrichtung nach Süden), des Neigungswinkels (angepasst an die Jahreszeit) sowie der Sonneneinstrahlung (keine Schattenflächen) verbessert. Ist die Ausrichtung nach Süden nicht möglich, können die Module nach Osten und Westen aufgeteilt werden, um die Energieerzeugung zu erhöhen.

Unbedingt beachten:

Befindet sich bereits ein Teil des Moduls im Schatten, produziert dieses keinen Strom mehr. Bei der Auswahl des Standorts sollen Schattenflächen im gesamten Tagesverlauf vermieden werden.

Die höchstmögliche Wattleistung (Wattpeak = Wp) der Balkonkraftwerke ist ausschlaggebend für mehr erzeugten Strom. Der vorhandene Platz am Balkon, der Terrasse oder Hauswand soll so gut wie möglich mit Balkonkraftwerken verbaut werden, um mehr Strom produzieren zu können.

Das Balkonkraftwerk muss sauber und bestenfalls staubfrei sein, um effizientere Leistung erbringen zu können.

Fazit: Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk?

So viel schafft durchschnittlich ein Balkonkraftwerk Ertrag pro Tag und pro Jahr unter optimalen Bedingungen:

Ein 400 W Balkonkraftwerk mit einem 400 W Wechselrichter bringt Strom von rund 2,6 kWh/Tag und 400 kWh/Jahr.

Ein 600 Watt Balkonkraftwerk mit einem 800 W Wechselrichter erzeugt rund 3,2 kWh/Tag und 600 kWh Strom im Jahr.

Ein 800 Watt Balkonkraftwerk mit einem 800 W Wechselrichter erzeugt rund 4,8 kWh/Tag und 800 kWh/Jahr.

Ein 940 Watt Balkonkraftwerk mit einem 800 W Wechselrichter produziert 6 kWh/Tag und 940 kWh/Jahr.