Immer mehr Menschen legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und entscheiden sich dafür, stolze Besitzerinnen oder Besitzer eines eigenen Balkonkraftwerks zu werden. Während sich Hauseigentümer da recht einfach tun, war bis dato bei Mietwohnungen die Sachlage eher schwieriger. Bei Mieterinnen und Mietern könnte das jedoch an der Genehmigung durch die Vermieterin oder den Vermieter scheitern, oder vielleicht doch nicht?

Mieter mit Klage für Installation einer Photovoltaik-Balkonanlage erfolgreich

Die Deutsche Umwelthilfe unterstützte die Mieter in ihrer Klage gegen die Hausverwaltung vor dem Amtsgericht Kiel. Diese hatte die Installation des Stecker-Solar-Geräts zunächst unter nicht nachvollziehbaren Vorwänden untersagt. Nun gab sie ihren Widerstand per Anerkenntnisurteil auf.

Was war passiert?

Im August reichten zwei Wohnungsmieter beim Amtsgericht Kiel eine Klage gegen ihre Hausverwaltung „Haus und Grund“ ein. Sie hatten zuvor mehrfach die Hausverwaltung um Erlaubnis ersucht, ein Stecker-Solar-Gerät an ihrem Balkon zu installieren. Erstmals war dies im November 2022 der Fall, doch die Hausverwaltung lehnte es immer wieder aus wenig nachvollziehbaren Gründen ab.

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Was heißt das für die Zukunft und wie steht es um unseren Strom?

Recht in Deutschland

Prinzipiell sind Urteile eines Gerichts nicht auch für andere Gerichte bindend, außer der Rechtsspruch ist durch das Bundesverfassungsgericht geschehen. Gerichtliche Entscheidungen können jedoch gerne ein Vorreiter für Wandel sein. Vor allem wenn es um Themen geht, die uns alle betreffen, wie Nachhaltigkeit und die Energiewende.

Stromerzeugung in Deutschland

Laut dem Bundesamt für Umwelt beträgt der Stromverbrauch von Privathaushalten circa ein Fünftel des gesamten Energieverbrauchs. Hier alleine wird der Strom schon zur Hälfte nur für alltägliche Tätigkeiten wie dem Waschen, Kochen und Kühlen verwendet.

Dem statistischen Bundesamt zufolge, sank die verfügbare Strommenge im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 um 6,9%. Als Gründe werden Einsparmaßnahmen durch hohe Energiepreise und Konjunkturschwankungen genannt. Zudem wurden die letzten Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen.
Im 1. Halbjahr 2023 lag der Anteil der durch erneuerbare Energien erzeugte Strom bei 53,4% und erfuhr somit einen Zuwachs von 5%. Photovoltaik stellt hier einen Anteil von 11,9% und liegt somit auf Platz zwei der wichtigsten Produktionsmöglichkeiten von Strom. Gründe hierfür seien übermäßig viele Sonnenstunden im 1. Quartal 2023.
Der Deutsche Wetterdienst gibt an, dass die bodennahen Temperaturen zwischen 2071 und 2100 um 3,1°C und bis zu 4,7°C steigen könnten im Vergleich zum Jahrhundert davor.

Zusammenfassung

Die Anzeichen und das Potenzial für eine Zeitenwende in Deutschland sind da, wir müssen sie nur noch sinnvoll nutzen und fördern. Für unseren Lebensstandard benötigen wir viele Ressourcen wie Strom, welchen wir über Jahre hinweg sehr umweltschädlich gewonnen und zudem auch gerne verbraucht haben.
Mit einem Amtsgerichtsurteil ist nur ein kleiner Meilenstein gesetzt, aber es ist an uns weitere Schritte in eine nachhaltigere Zukunft zu gehen. Angesichts der höher werdenden Stromkosten und der steigenden Temperaturen, scheinen Investitionen von Privatpersonen in erneuerbare Energien absolut sinnvoll zu sein, denn wir werden kühlen und uns anderweitig versorgen müssen, durch Strom. So wie einige wenige bei bisherigen Innovationen wie dem Automobil Vorreiter waren, ist es jetzt an der Zeit Vorreiter für die Nachhaltigkeit unseres Planeten zu werden und damit etwas entscheidendes für die Lebensqualität der kommenden Generationen beizutragen.