Die Solardachpflicht nimmt in Deutschland an Fahrt auf. Immer mehr Bundesländer verpflichten Eigentümer, Photovoltaikanlagen auf Neubauten und sanierten Dächern zu installieren. Doch wer ist betroffen? Welche Anforderungen gibt es? Und lohnt sich die Investition wirtschaftlich?

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zur Solardachpflicht: gesetzliche Regelungen, Kosten, Förderungen und Ausnahmen. Zudem werfen wir einen Blick in die Zukunft – kommt bald eine bundesweite Pflicht? Egal ob Eigenheim oder Gewerbe: Hier findest du die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Das Wichtigste zur Solardachpflicht 2025 im Überblick:

  • Wer ist von der Solardachpflicht betroffen? – Gilt für Neubauten, teils auch für Bestandsgebäude und bei Dachsanierungen.
  • Welche Anforderungen gibt es an die PV-Anlage? – Mindestgröße, nutzbare Dachflächen und technische Vorgaben.
  • Kosten & Förderung: Lohnt sich die Solardachpflicht? – Förderungen senken die Kosten, Amortisation hängt vom Eigenverbrauch ab.
  • Umsetzung in der Praxis: So installierst du eine PV-Anlage richtig – Planung, Modulauswahl und häufige Fehler vermeiden.
  • Ausnahmen und Befreiungen: Wann gilt die Pflicht nicht? – Technische/wirtschaftliche Hürden oder Denkmalschutz als Gründe.
  • Zukunftsausblick: Wie entwickelt sich die Solardachpflicht weiter? – Mögliche bundesweite Regelung und wachsende Bedeutung von Solarenergie.

Was ist die Solardachpflicht?

Die Solardachpflicht ist eine gesetzliche Vorgabe, die vorschreibt, dass bei Neubauten und bestimmten Dachsanierungen Photovoltaikanlagen installiert werden müssen. Sie soll die Nutzung von Solarenergie fördern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren.

Die Einführung der Solardachpflicht hat mehrere Gründe. Zum einen soll sie einen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie den Anteil von Solarstrom am Gesamtenergiemix erhöht. Zum anderen hilft sie, langfristig Stromkosten zu senken, da Immobilienbesitzer durch den selbst erzeugten Strom unabhängiger von steigenden Energiepreisen werden.

    Welche Vorteile bringt eine Solarpflicht mit sich?

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    Umweltschutz

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    Unabhängigkeit

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    Energiewende

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    Wertsteigerung

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    Förderungen

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    Wirtschaftlichkeit

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    Wo gilt die Solardachpflicht? – Regelungen je nach Bundesland

    Baden-Württemberg

    • Private Gebäude: Seit dem 1. Mai 2022 müssen Neubauten von Wohngebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Ab dem 1. Januar 2023 gilt diese Pflicht auch für grundlegende Dachsanierungen von Bestandsgebäuden.

    • Gewerbliche Gebäude: Bereits seit dem 1. Januar 2022 besteht die Solarpflicht für Neubauten von Nichtwohngebäuden. Für umfassende Dachsanierungen gilt die Pflicht seit dem 1. Januar 2023.

    • Gesetz: Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW), § 23 “Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen”.

    Bayern

    • Private Gebäude: Seit dem 1. Mai 2022 müssen Neubauten von Wohngebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Ab dem 1. Januar 2023 gilt diese Pflicht auch für grundlegende Dachsanierungen von Bestandsgebäuden.

    • Gewerbliche Gebäude: Bereits seit dem 1. Januar 2022 besteht die Solarpflicht für Neubauten von Nichtwohngebäuden. Für umfassende Dachsanierungen gilt die Pflicht seit dem 1. Januar 2023.

    • Gesetz: Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW), § 23 “Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen”.

    Berlin

    • Private und gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Januar 2023 müssen bei Neubauten sowie bei wesentlichen Dachumbauten von Bestandsgebäuden Photovoltaikanlagen installiert werden. Dies gilt für Dächer mit einer Nutzfläche von mehr als 50 Quadratmetern, wobei mindestens 30 % der verfügbaren Dachfläche für Photovoltaik genutzt werden müssen.
    • Gesetz: Solargesetz Berlin (SolarG BE), §§ 3 ff.
    •  

    Brandenburg

    Bremen

    • Private und gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Juli 2024 gilt die Solarpflicht bei grundlegenden Dachsanierungen, die mindestens 80 % der Dachfläche betreffen. Ab dem 1. Juli 2025 gilt sie auch für alle Neubauten mit einer Bruttodachfläche ab 50 Quadratmetern. Mindestens 50 % der Dachfläche müssen mit Photovoltaikanlagen belegt werden.
    • Gesetz: Bremisches Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Anlagen zur Stromerzeugung aus solarer Strahlungsenergie (BremSolarG), §§ 2 ff

    Hamburg

    • Private und gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Januar 2023 müssen Neubauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Seit dem 1. Januar 2024 gilt diese Pflicht auch für wesentliche Dachumbauten von Bestandsgebäuden. Mindestens 30 % der Bruttodachfläche bei Neubauten und 30 % der Nettodachfläche bei Dachumbauten müssen mit Solaranlagen belegt werden.
    • Gesetz: Hamburgisches Klimaschutzgesetz (HmbKliSchG), § 16 “Verpflichtung zur Errichtung und zur Nutzung von Solargründächern”.

    Hessen

    • Öffentliche Gebäude: Seit dem 29. November 2023 müssen landeseigene Neubauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Ab dem 29. November 2024 gilt diese Pflicht auch für landeseigene Bestandsgebäude.

    • Private und gewerbliche Gebäude: Derzeit besteht keine Solarpflicht.

    • Gesetz: Hessisches Energiegesetz (HEG), § 9a “Installation und Betrieb von Photovoltaikanlagen”.

    Mecklenburg-Vorpommern

    • Keine Solarpflicht

    Niedersachsen

    • Private Gebäude: Ab dem 1. Januar 2025 gilt die Solarpflicht für neu errichtete Wohngebäude mit mehr als 50 Quadratmetern Dachfläche. Bei grundlegenden Dachsanierungen von Bestandsgebäuden greift die Pflicht ab dem 1. Januar 2026. Mindestens 50 % der Dachfläche müssen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.

    • Gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Januar 2023 müssen neue Gewerbeimmobilien mit einer Dachfläche von mehr als 75 Quadratmetern mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Seit 2024 gilt diese Pflicht auch für öffentliche Neubauten.

    • Gesetz: Niedersächsische Bauordnung (NBauO), § 32a “Solarenergieanlagen zur Stromerzeugung auf Dächern”.

    Nordrhein-Westfalen

    • Private Gebäude: Ab dem 1. Januar 2025 gilt die Solarpflicht für Neubauten von Wohngebäuden. Ab dem 1. Januar 2026 greift sie auch bei vollständigen Dachsanierungen von Bestandsgebäuden. Die Pflicht gilt für Dächer mit einer Fläche von mehr als 50 Quadratmetern.
    • Gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Januar 2024 müssen neue Nichtwohngebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
    • Gesetz: Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (BauO NRW 2018), § 42a “Solaranlagen”.

    Rheinland-Pfalz

    • Private Gebäude: Seit dem 1. Januar 2024 müssen neue Wohngebäude “PV-ready” gebaut werden, das heißt, sie müssen baulich für die Installation von Photovoltaikanlagen vorbereitet sein. Diese Pflicht gilt auch bei umfassenden Dachsanierungen.
    • Gewerbliche Gebäude: Seit dem 1. Januar 2023 gilt die Solarpflicht für gewerbliche Neubauten mit mehr als 100 Quadratmetern Nutzfläche sowie für Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen.
    • Gesetz: Landesgesetz zur Installation von Solaranlagen (Landessolargesetz – LSolarG), §§ 3 ff.

    Saarland
    (Geplant aber noch ohne Beschluss)

    • Private Gebäude: Derzeit besteht keine Solarpflicht für private Wohngebäude. Die Landesregierung plant jedoch, den Kommunen die Möglichkeit zu geben, eigene Solarsatzungen zu erlassen. Auch bei Dachsanierungen von Bestandsgebäuden gibt es keine verpflichtende Vorgabe zur Installation von Photovoltaikanlagen.

    • Gewerbliche Gebäude: Eine Solarpflicht ist für neu errichtete öffentliche und gewerbliche Gebäude mit mehr als 100 m² Dachfläche vorgesehen. Ebenso müssen neue Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen zu mindestens 60 % mit Photovoltaikanlagen überdacht werden. Diese Pflicht soll auch für grundlegende Dachsanierungen bestehender öffentlicher und gewerblicher Gebäude über 100 m² gelten.

    • Gesetz: Geplante Novelle der Landesbauordnung (LBO), die sich aktuell in der regierungsinternen Abstimmung befindet.

    Sachsen

    • Keine Solarpflicht

    Sachsen-Anhalt

    • Keine Solarpflicht

    Schleswig-Holstein

    • Private Gebäude:
      • Neubauten: Ab Januar 2025 wird eine Solardachpflicht für Neubauten eingeführt.
      • Dachsanierungen: Für bestehende Wohngebäude gibt es aktuell keine Pflicht zur Installation einer PV-Anlage bei Dachsanierungen.
    • Gewerbliche Gebäude:
      • Neubauten: Seit dem 1. Januar 2023 müssen neu errichtete Nichtwohngebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
      • Dachsanierungen: Falls mehr als 10 % der Dachfläche eines Nichtwohngebäudes saniert werden, besteht eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen.
      • Parkplätze: Seit dem 1. Januar 2023 müssen neue Parkplätze mit mehr als 100 Stellplätzen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
    • Gesetz: Energiewende- und Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein (EWKG), § 11 “Installationspflicht für Photovoltaikanlagen”.

    Thüringen

    • Keine Solarpflicht

    Wer ist von der Solardachpflicht betroffen?

    Neubauten vs. Bestandsgebäude
    Die meisten Bundesländer setzen bei der Solardachpflicht vor allem auf Neubauten. In vielen Fällen müssen neu errichtete Wohn- und Gewerbegebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Einige Bundesländer, wie Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg, haben auch Regelungen für Bestandsgebäude, die eine Solarpflicht bei Dachsanierungen vorschreiben.

    Gewerbliche und private Immobilien
    Die Solarpflicht gilt in vielen Bundesländern zunächst für gewerbliche und öffentliche Gebäude sowie große Parkplätze (z. B. ab 35 oder 50 Stellplätzen). Private Wohngebäude sind oft erst später oder nur bei Neubauten betroffen. Eine bundesweite Pflicht für private Bestandsgebäude gibt es aktuell nicht, aber einzelne Länder schreiben auch für Wohnhäuser eine Nachrüstung bei Dachsanierungen vor.

    Gibt es eine Pflicht bei Dachsanierungen?
    Ja, in einigen Bundesländern besteht eine Solardachpflicht bei umfangreichen Dachsanierungen. Dazu zählen beispielsweise Baden-Württemberg (seit 2023), Hamburg (seit 2024) und Bayern (ab 2025 für Nichtwohngebäude). In anderen Bundesländern wie Berlin ist die Pflicht an eine bestimmte Größe der Dachfläche gekoppelt.

    Welche Anforderungen gibt es an die PV-Anlagen?

    Mindestgröße der Solaranlage
    Die Mindestgröße der Solaranlage hängt vom Bundesland ab. In Berlin müssen beispielsweise mindestens 30 % der Bruttodachfläche mit PV-Modulen belegt werden. Andere Bundesländer wie Bayern und Brandenburg setzen auf eine Mindestbelegung von 50 % der geeigneten Dachfläche.

    Welche Dachflächen müssen genutzt werden?
    Generell gilt, dass alle geeigneten Dachflächen genutzt werden müssen. Besonders betroffen sind Flachdächer und geneigte Dächer mit einer guten Südausrichtung. Falls eine vollständige Nutzung nicht möglich ist (z. B. durch Verschattung oder Denkmalschutz), können Ausnahmen beantragt werden.

    Technische Voraussetzungen

    • Die Anlage muss mit einem Wechselrichter ausgestattet sein, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.
    • In den meisten Fällen muss der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist oder für den Eigenverbrauch genutzt werden.
    • Einige Bundesländer erlauben auch Speichersysteme, um den Eigenverbrauch zu maximieren und das Netz zu entlasten.

    Kosten & Förderung: Lohnt sich die Solardachpflicht?


    Kosten für die Installation einer Photovoltaikanlage
    Die Kosten einer PV-Anlage hängen von Faktoren wie Anlagengröße, Modultyp, Dachmontage und Zusatzkomponenten wie Speichern ab. Gewerbliche Anlagen sind meist größer und erfordern höhere Investitionen als private. Auch Montage- und Netzanschlusskosten spielen eine Rolle.

    Staatliche Förderungen und Steuervergünstigungen
    Um die Solardachpflicht attraktiver zu machen, gibt es verschiedene Förderungen und steuerliche Vorteile:

    • 0 % Mehrwertsteuer für PV-Anlagen und Speicher
    • Regionale Zuschüsse und Förderprogramme je nach Bundesland
    • Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen
    • Einspeisevergütung für überschüssigen Strom

    Rentabilität und Amortisationszeit
    Ob sich eine PV-Anlage lohnt, hängt von Eigenverbrauch, Strompreisentwicklung und Standort ab. Wer viel des erzeugten Stroms selbst nutzt, spart langfristig Energiekosten und kann die Investition schneller amortisieren. Moderne Anlagen sind zudem wartungsarm und langlebig.

    Umsetzung in der Praxis: So installierst du eine PV-Anlage richtig

    1. Dach prüfen: Ist die Fläche geeignet? Gibt es Verschattungen?
    2. Leistungsbedarf berechnen: Wie viel Strom wird benötigt?
    3. Solarmodule und Wechselrichter auswählen
    4. Förderungen beantragen
    5. Fachbetrieb beauftragen und Anlage installieren
    6. Anmeldung im Markstammdatenregister

    Häufige Fehler vermeiden

    • Falsche Dimensionierung der Anlage
    • Keine Anmeldung im Markstammdatenregister
    • Vernachlässigung der Wartung und Reinigung

    Ausnahmen und Befreiungen: Wann gilt die Pflicht nicht?

    Technische und wirtschaftliche Unzumutbarkeit
    Eine Befreiung von der Solarpflicht kann beantragt werden, wenn die Installation technisch oder wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Gründe können sein:

    • Verschattung durch umliegende Gebäude oder Bäume
    • Unzureichende Tragfähigkeit des Dachs
    • Unverhältnismäßig hohe Kosten im Vergleich zur erzielbaren Leistung

    Denkmalschutz und andere Sonderfälle
    Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Einzelfallprüfung erforderlich. Eine Befreiung kann erteilt werden, wenn die historische Optik stark beeinträchtigt wird. In Ensembleschutzgebieten gelten oft ähnliche Einschränkungen. Eine unauffällige Integration, z. B. durch flache Module oder angepasste Farben, kann die Genehmigungschancen erhöhen.

    Zukunftsausblick: Wie entwickelt sich die Solardachpflicht weiter?

    Solarenergie ist ein Schlüsselelement der Energiewende in Deutschland. Die Bundesregierung plant, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 % und bis 2045 auf nahezu 100 % zu steigern. Dabei spielt Photovoltaik eine zentrale Rolle, da sie sich einfach in bestehende Infrastruktur integrieren lässt.

    Langfristige Entwicklungen:

    • Bessere Speichermöglichkeiten zur Nutzung von Solarstrom rund um die Uhr
    • Intelligente Netze (Smart Grids), die Solarstrom optimal verteilen
    • Integration von Photovoltaik in Fassaden, Straßen und Fahrzeuge
    • Weiterentwicklung der Modultechnologie für höhere Wirkungsgrade und günstigere Preise

    Insgesamt ist zu erwarten, dass die Solardachpflicht in den kommenden Jahren weiter verschärft wird, um die Klimaziele zu erreichen. Die Solarenergie bleibt ein zentraler Baustein der Energieversorgung der Zukunft.