Ein Balkonkraftwerk (kleine Solaranlage) ermöglicht es, eigenen Strom zu erzeugen und somit die Stromkosten zu senken. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Anschaffung eines Balkonkraftwerks mit Speicher sinnvoll ist. Ein Speicher kann den Eigenverbrauch erhöhen, verursacht jedoch zusätzliche Kosten. In diesem Artikel analysieren wir, ob sich die Investition in einen Speicher lohnt und für wen sie sinnvoll ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Funktion eines Speichers: Speichert überschüssigen Strom eines Balkonkraftwerks, um ihn später zu nutzen.
- Vor- und Nachteile: Erhöht den Eigenverbrauch, reduziert Netzbezug, verursacht aber hohe Kosten.
- Wirtschaftlichkeit: Ein Speicher lohnt sich, wenn der eigene Stromverbrauch hoch und die Einspeisung gering ist.
- Amortisation: Die Investition rechnet sich oft erst nach 5–10 Jahren, abhängig von Nutzung und Anschaffungskosten.
- Fazit: Wer seinen Strom direkt verbraucht, braucht meist keinen Speicher. Wer Eigenverbrauch maximieren will, kann profitieren.
Wie funktioniert ein Speicher für ein Balkonkraftwerk?
Ein Speicher für ein Balkonkraftwerk dient dazu, überschüssigen Strom, der nicht sofort verbraucht wird, zu speichern. Ohne Speicher wird dieser überschüssige Strom in das öffentliche Netz eingespeist, oft ohne Vergütung. Mit einem Speicher kann der erzeugte Strom zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden, beispielsweise abends oder nachts, wenn das Balkonkraftwerk keinen Strom produziert.
Der Stromfluss verläuft dabei über einen Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der im Haushalt genutzt werden kann. Ein Laderegler steuert das Laden des Speichers, um eine effiziente Nutzung sicherzustellen.
Welche Vorteile bringt eine Solarpflicht mit sich?
Vorteile
Erhöhung des Eigenverbrauchs:
Durch einen Speicher kann der Anteil des selbst genutzten Stroms erhöht werden, was die Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz steigert.
Reduzierung der Stromkosten:
Weniger Strom muss aus dem öffentlichen Netz bezogen werden, was die Stromrechnung senkt.
Nachteile
Höhere Anschaffungskosten:
Die Investition in einen Speicher kann mehrere hundert bis tausend Euro betragen, was die Wirtschaftlichkeit beeinflusst. Damit einhergehend, steigt auch die Amortationszeit der Anlage.
Technische Kompatibilität:
Nicht jeder Speicher ist mit jedem Balkonkraftwerk kompatibel, was bei der Auswahl berücksichtigt werden muss.
Ob sich ein Speicher lohnt, hängt stark vom individuellen Stromverbrauch und den Nutzungsgewohnheiten ab. Wer hauptsächlich tagsüber Strom verbraucht, kann den erzeugten Strom direkt nutzen und benötigt möglicherweise keinen Speicher. Wer hingegen vorwiegend abends oder nachts Strom benötigt, kann von einem Speicher profitieren.
Wann lohnt sich ein Speicher für ein Balkonkraftwerk?
Die Wirtschaftlichkeit eines Speichers hängt von mehreren Faktoren ab:
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Höhe des eigenen Stromverbrauchs: Je höher der Verbrauch, desto mehr kann ein Speicher genutzt werden.
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Größe des Speichers: Ein größerer Speicher kann mehr Strom speichern, verursacht aber auch höhere Kosten.
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Anschaffungskosten: Hohe Kosten verlängern die Amortisationszeit.
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Strompreis: Bei hohen Strompreisen kann sich ein Speicher schneller rentieren.
Ein Speicher lohnt sich, wenn der Großteil des erzeugten Stroms sonst ins Netz eingespeist würde und der Nutzer eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote erreichen möchte. Wird der Strom direkt verbraucht, ist ein Speicher weniger notwendig.
Beispiel: Sunny kauft sich ein 2000 Watt Balkonkraftwerk mit einem 1,6 kWh Batteriespeicher. Der Wechselrichter des Balkonkraftwerks darf in Deutschland maximal 800 Watt Leistung haben. Das bedeutet, zwischen denn 2000 Watt Modulleistung und der 800 Watt Wechselrichterleistung liegen – bei voller Auslastung – ca. 1200 Watt/Stunde. Diese können im Speicher zwischengelagert werden und verbraucht, wenn es gewünscht ist.
Wie rechnet sich ein Speicher für ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ist in der Anschaffung teurer als ein Balkonkraftwerk ohne Speicher. Die Ersparnis ergibt sich aus dem Anteil des erzeugten Stroms, der durch den Speicher genutzt werden kann.
Rechenbeispiel:
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Anschaffungskosten eines Speichers: ab ca. 700 € aufwärts
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Eingesparte Stromkosten pro Jahr: 200-400 €
Ob sich ein Speicher aus finanzieller Sicht lohnt, hängt davon ab, wie viel des erzeugten Stroms ohne Speicher verloren geht und wie hoch die eigenen Stromkosten sind.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk mit Speicher im Alltag?
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher sorgt für eine effizientere Nutzung des selbst erzeugten Stroms.
Tagesablauf mit Speicher:
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Morgens bis abends: Der erzeugte Strom wird direkt verbraucht oder im Speicher geladen.
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Nachts: Der gespeicherte Strom wird genutzt, anstatt Strom aus dem Netz zu beziehen.
Ohne Speicher fließt der überschüssige Strom ins öffentliche Netz und steht dem Nutzer nicht mehr zur Verfügung – das hat Sicherheitsgründe. Ein Speicher ermöglicht es, diesen Anteil des erzeugten Stroms selbst zu nutzen.
Die Nutzung eines Speichers ist besonders sinnvoll, wenn der Verbrauch abends oder nachts höher ist als tagsüber. Der Vorteil hier ist, dass bspw. für den Boiler kein Strom aus dem öffentlichen Netz benötigt wird.
Welche technischen Lösungen gibt es für einen Speicher?
Nicht jeder Speicher ist mit jedem Balkonkraftwerk kompatibel. Wichtig ist es, die richtige Technik zu wählen.
Worauf man achten sollte:
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Kompatibilität mit dem Wechselrichter: Der Speicher muss mit dem vorhandenen Wechselrichter kompatibel sein.
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Laderegler und Steuerung: Diese Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine effiziente Nutzung zu gewährleisten.
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Qualität des Speichers: Ein schlecht entwickelter Speicher kann die Effizienz des Systems mindern.
Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um den Eigenverbrauch zu maximieren und weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen zu müssen. Besonders Haushalte mit hohem Stromverbrauch in den Abend- und Nachtstunden profitieren davon, da gespeicherter Strom dann genutzt werden kann, wenn er wirklich benötigt wird.
Allerdings muss die Investition genau durchgerechnet werden. Die Anschaffungskosten eines Speichers für ein Balkonkraftwerk sind hoch und amortisieren sich nur über einen langen Zeitraum. Eine hohe Eigenverbrauchsquote kann diese Amortisation beschleunigen, doch für Haushalte, die den größten Teil des erzeugten Stroms tagsüber direkt nutzen können, lohnt sich ein Batteriespeicher weniger.
Letztlich hängt die Entscheidung für oder gegen einen Stromspeicher von individuellen Faktoren wie Jahresverbrauch, Strompreise und dem eigenen Nutzungsverhalten ab. Wer sich unabhängiger vom öffentlichen Netz machen möchte und langfristig steigende Energiepreise erwartet, kann durch einen Speicher zusätzliche Einsparungen erzielen.