Stromausfälle können unerwartet kommen und uns im Dunkeln stehen lassen. Doch wie verhält sich dein Balkonkraftwerk bei Stromausfall in solchen Situationen? In diesem Blogbeitrag erfährst du, ob und wie du dein Balkonkraftwerk bei einem Stromausfall nutzen kannst. Wir beleuchten die technischen Hintergründe, erklären die Rolle von Wechselrichtern und Batterien und geben dir nützliche Tipps zur optimalen Nutzung deiner Mini PV Anlage. Bereite dich optimal vor und erfahre im Artikel alles, was du über Balkonkraftwerke bei Stromausfällen wissen musst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Balkonkraftwerk Stromausfall: Stecker Solaranlagen, oder auch PV Anlagen genannt schalten sich bei einem Stromausfall automatisch ab.
  • Wechselrichter: Benötigt Netzspannung zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom.
  • Batteriespeicher: Nicht inselfähig, da ein Mikrowechselrichter ein aktives Stromnetz benötigen.
  • Notstromspeicher: Die Verbindung ist möglich, aber hängt von Kompatibilität und lokalen Vorschriften ab.
  • Prioritäten: Notbeleuchtung, Kommunikationsgeräte, Kühl- und Gefriergeräte, medizinische Geräte, Sicherheitssysteme, Wasserversorgung haben Vorrang.

Was passiert mit der PV-Anlage bei Stromausfall?

Ein plötzlicher Stromausfall kann unangenehm sein: die Lichter gehen aus, der Fernseher verstummt, und der Kühlschrank hört auf zu arbeiten. Wenn du ein Balkonkraftwerk besitzt, fragst du dich vielleicht, ob es dir in dieser Situation weiterhin Strom bzw. Energie liefern kann. Leider ist das nicht möglich. Mini PV Anlagen schalten sich bei einem Stromausfall automatisch ab. Dies ist eine Sicherheitsvorkehrung, um zu verhindern, dass Inselnetze entstehen, die für Elektriker gefährlich sein könnten. Dieser Schutzmechanismus wird als Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) bezeichnet und ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben

Warum funktioniert ein Balkonkraftwerk mit Wechselrichter bei einem Stromausfall nicht?

Grundsätzlich erzeugen Balkonkraftwerke – so wie jede Photovoltaikanlage – zunächst Gleichstrom aus Sonnenenergie. Doch bevor dieser im Haushalt deine Geräte versorgen kann, muss die Energie durch einen Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz umgewandelt werden. Allerdings kann der Wechselrichter die benötigte Frequenz von 50 Hertz nicht eigenständig erzeugen, sondern benötigt zur Synchronisierung stets das Stromnetz. Deshalb schaltet sich der Wechselrichter bei einem Ausfall des Stromnetzes auch automatisch ab.

Diese selbstständige Unterbrechung der Stromversorgung ist auch durch die Vorschriften des “NA-Schutzes” (Netz- & Anlagenschutz) vorgeschrieben, vor allem in der VDE-Norm (VDE AR-N 4105:2018-11). Diese Sicherheitsmaßnahme ist notwendig, um sowohl den Wechselrichter vor Energieverlust zu schützen, als auch das Stromnetz vor möglichen Schäden zu bewahren.

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Sind Balkonkraftwerke Notstromfähig?

Balkonkraftwerke sind in der Regel nicht notstromfähig. Sie benötigen ein aktives Stromnetz, um zu funktionieren, da die Mikrowechselrichter die Netzspannung zur Umwandlung von Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) benötigen. Ohne diese Netzspannung können die Wechselrichter nicht betrieben werden, wodurch die Anlage automatisch abschaltet und keinen Strom mehr liefert. Dieser Schutzmechanismus ist wichtig, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden und wird als Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) bezeichnet. Für eine Notstromversorgung sind spezielle Inselanlagen oder Notstromsysteme erforderlich, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz arbeiten können.

Was passiert, wenn das Balkonkraftwerk nicht eingesteckt ist?

Wenn dein Balkonkraftwerk nicht eingesteckt ist, wird der erzeugte Solarstrom nicht in das Hausnetz eingespeist. Die Solarmodule können zwar weiterhin Sonnenenergie in Gleichstrom (DC) umwandeln, aber ohne Verbindung zum Netz bleibt dieser Strom ungenutzt. Das bedeutet, dass keine Energie zur Verfügung steht, um Geräte zu betreiben oder den Eigenverbrauch zu decken. Der erzeugte Strom kann weder gespeichert noch genutzt werden, was die Effizienz und den Nutzen der Anlage erheblich reduziert. Ein nicht eingestecktes Balkonkraftwerk ist daher nicht funktionsfähig und bringt keinen Vorteil für die Stromversorgung deines Haushalts.

Kann ein Balkonkraftwerk bei einem Stromausfall helfen, wenn es mit einem Batteriespeicher ausgestattet ist?

Unsere Batteriespeichersysteme sind aufgrund ihrer Konfiguration und Funktionsweise nicht für den Betrieb während Stromausfällen oder Blackouts ausgelegt. Der integrierte Wechselrichter, der die DC-Energie (Gleichstrom) aus den Batterien in AC-Energie (Wechselstrom) für das Hausnetz umwandelt, benötigt eine minimale Menge an Strom, um seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Da bei einem Stromausfall keine Netzspannung vorhanden ist, kann der Wechselrichter nicht aktiviert werden und folglich kann der Batteriespeicher das Hausnetz nicht mit Strom versorgen. Die Anlage ist daher nicht inselfähig, was bedeutet, dass sie nicht unabhängig vom öffentlichen Stromnetz operieren kann.

Kann ich mein Balkonkraftwerk mit einem Notstromspeicher verbinden?

Das Laden des überschüssigen Solarstroms deines Balkonkraftwerks in einem Notstromspeicher bzw. einem Speicher mit Ersatzstromversorgung kann eine sinnvolle Option sein, um bei Stromausfällen eine Backup-Stromquelle zur Verfügung zu haben. Zunächst musst du einen geeigneten Notstromspeicher wählen, der in der Lage ist, den erzeugten Strom deines Balkonkraftwerks zu speichern und auch bei Stromausfällen weiterhin funktioniert. Es gibt verschiedene Arten von Notstromspeichern auf dem Markt, wie beispielsweise Batteriespeicher oder stationäre Generatoren. Wähle einen, der zu deinen Anforderungen und deinem Budget passt.

Stelle unbedingt sicher, dass der Notstromspeicher mit deinem Balkonkraftwerk und dem verwendeten Wechselrichter kompatibel ist. Manche Notstromspeicher sind speziell für den Einsatz mit bestimmten Solaranlagen oder Wechselrichtermodellen ausgelegt. Bevor du einen Notstromspeicher installierst, überprüfe die technischen Anforderungen und Voraussetzungen für die Installation. Es könnte sein, dass du zusätzliche Verkabelungen, Schutzvorrichtungen oder einen separaten Anschluss benötigst.

Die Installation und Nutzung eines Notstromspeichers unterliegt je nach Region und lokalen Vorschriften unterschiedlichen Genehmigungen oder Einschränkungen. Informiere dich vor dem Kauf eines Notstromspeichers bzw. Ersatzstromspeichers bei den zuständigen Behörden!

Was ist der Unterschied zwischen einem Batteriespeicher und einem Notstromspeicher?

Ein Batteriespeicher, wie unser Balkonkraftwerkspeicher der 3. Generation Basis 2,24 kWh, speichert den erzeugten Solarstrom und kann diesen bei Bedarf, etwa nachts, abgeben. Dieser Balkonkraftwerk Speicher ist einfach zu installieren und lässt sich per App konfigurieren, was die Verwaltung und Überwachung deines Energieverbrauchs erleichtert. Zudem kann der Speicher mit Erweiterungseinheiten auf bis zu 6,7 kWh ausgebaut werden.

Ein Notstromspeicher hingegen ist speziell dafür ausgelegt, bei einem Stromausfall oder Blackout unabhängig vom öffentlichen Netz zu arbeiten. Er kann kritische Geräte weiterhin mit Strom versorgen, da er nicht auf eine Netzspannung angewiesen ist. Während der Batteriespeicher primär zur Speicherung und Nutzung von Solarstrom dient, sorgt der Notstromspeicher für die Versorgung essenzieller Geräte bei einem Stromausfall.

Welche Geräte soll mein Notstromspeicher zuerst bei einem Stromausfall versorgen?

Natürlich setzt jeder Haushalt andere Prioritäten. Trotzdem geben wir an dieser Stelle ein paar allgemeine Tipps, welche Geräte du im Falle eines Stromausfalls priorisiert mit Notstrom versorgen möchtest:

Hohe Priorität:

  • Notbeleuchtung: Ist es draußen schon dunkel, hast du im Idealfall Taschenlampen oder andere batteriebetriebene Lampen bereit, um dich zu orientieren. Im Notfall schließt du eine Lampe an den Speicher an – der Stromverbrauch ist hierbei überschaubar. Du möchtest eher darauf verzichten, die komplette Deckenbeleuchtung mit dem gespeicherten Solarstrom zu versorgen. Hier ist Minimalismus der Schlüssel zum Erfolg.
  • Kommunikationsgeräte: Um den Anschluss an die Außenwelt nicht zu verlieren, ergibt es Sinn, sein Smartphone oder Router mit Notstrom zu versorgen. Ist der Akku im Handy fast leer, kannst du ihn auch über den Speicher aufladen.
  • Kühl- und Gefriergeräte: Wenn der Stromausfall längere Zeit dauert, ist es ratsam, dass du deine Kühl- und Gefriergeräte oder Gefriertruhen mit Notstrom versorgst, um die Verderblichkeit von Lebensmitteln zu verhindern. Bleibt der Gefrierschrank bzw. die Tiefkühltruhe längere Zeit ohne Strom und taut ab, hast du zusätzlichen Ärger mit dem Schmelzwasser.
  • Medizinische Geräte: Falls in deinem Haushalt medizinische Geräte wie Beatmungsgeräte oder medizinische Pumpen benötigt werden, möchtest du diese in jedem Fall priorisieren, um die Gesundheit und Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten.
  • Sicherheitssysteme: Wenn du Zuhause über Alarmanlagen oder andere Sicherheitssysteme verfügst, ist es wichtig, diese mit Notstrom zu versorgen, um dein Eigentum und deine Mitbewohner zu schützen.
  • Wasserversorgung: Sofern dein Haushalt über eine Wasserpumpe oder andere wasserbezogene Notversorgungssysteme verfügt, musst du diese unbedingt mit Notstrom versorgen, um den Zugang zu sauberem Wasser sicherzustellen.

Niedrige Priorität:

  • Heizung oder Klimaanlage: Je nach Wetterbedingungen (!) und aus gesundheitlichen Gründen kann es wichtig sein, dass du deine Wohnung weiterhin abkühlst bzw. aufheizt. Versorge deine Heiz- oder Kühlsysteme aber nur im Notfall mit Notstrom: Diese verbrauchen sehr viel Energie. Zieh dir lieber etwas Warmes an, wenn bei Kälte ein Stromausfall passiert bzw. kühl deinen Körper mit anderen Methoden (Fächer, nasses Handtuch, usw.), wenn deine Wohnung unerträglich heiß ist. Priorisiere dabei natürlich gesundheitlich risikobehaftete Personen in deinem Haushalt.
  • Entertainment: Natürlich kann einem bei einem Stromausfall schnell langweilig werden, wenn Fernseher, Computer oder Spielkonsole nicht mehr funktionieren. Dennoch ist es nicht ratsam, mit diesen Geräten wertvollen Notstrom zu verbrauchen. Zeit für das Buch, das dir vor zwei Jahren geschenkt wurde, oder für einen gemeinsamen Brettspielabend!

Ein Stromausfall kann eine Herausforderung darstellen, besonders wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Mit den richtigen Maßnahmen und einem geeigneten Notstromspeicher kannst du jedoch sicherstellen, dass die wichtigsten Geräte in deinem Haushalt weiterhin funktionieren. Indem du dich auf die entscheidenden Geräte konzentrierst und auf eine effiziente Nutzung des gespeicherten Stroms achtest, kannst du die Auswirkungen eines Stromausfalls deutlich mildern und besser darauf reagieren.