Hast du schon darüber nachgedacht, was passiert, wenn das öffentliche Stromnetz ausfällt und du dennoch auf deine selbst erzeugte Energie zugreifen möchtest? Mit ein paar durchdachten Anpassungen kannst du dein Balkonkraftwerk so ausstatten, dass es auch bei Stromausfällen zuverlässig Energie liefert und autark ist. Ein notstromfähiger Wechselrichter und ein geeigneter Batteriespeicher sind dabei die Schlüsselkomponenten. So stellst du sicher, dass dein Zuhause immer mit Strom versorgt ist, selbst wenn das Netz mal streikt. Die Einrichtung eines notstromfähigen Balkonkraftwerks erfordert technisches Wissen und sollte daher von einem qualifizierten Elektriker vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert und den geltenden Sicherheitsstandards entspricht.
Jetzt mehr erfahren und für den Ernstfall vorsorgen!
Das Wichtigste in Kürze:
- Balkonkraftwerke und Stromausfall: Handelsübliche Balkonkraftwerke benötigen für eine ordnungsgemäße Funktion ausreichend Netzspannung. Fällt das Stromnetz aus, schaltet sich das System automatisch ab, da die Wechselrichter ohne Netz nicht arbeiten können.
- Notstromfähigkeit: Eine Powerstation verbessert die Notstromfähigkeit erheblich. Ein Balkonkraftwerk mit Notstromfunktion ist besonders hilfreich, um auch bei Stromausfällen wichtige Geräte wie Kühlschränke, Gefrierschränke oder medizinische Geräte weiter mit Strom zu versorgen. In Krisensituationen ist dies ein entscheidendes Kriterium. Darüber hinaus sind sie für Insellösungen wie z.B. in Gärten oder Fischerhütten extrem hilfreich.
- Batteriespeicher vs. Notstromspeicher: Ein herkömmlicher Batteriespeicher speichert überschüssigen Solarstrom zur späteren Nutzung, während ein Notstromspeicher oder Inselbetrieb fähiger Batteriespeicher speziell darauf ausgelegt ist, auch bei einem Stromausfall weiterhin Strom an kritische Geräte zu liefern.
- Technische Voraussetzungen: Ein klassisches Balkonkraftwerk notstromtauglich zu machen wie eine PV Anlage und im ganzen Haushalt Strom verfügbar zu machen ist nicht möglich, jedoch gibt es hier einige findige Hersteller die speicher mit Back Up Funktion anbieten. Ein System bei dem der Batteriespeicher über einen zweiten eingebauten Wechselrichter verfügt. Dieser liefert im Falle eines Netzausfalles weiterhin Strom an eine am Speicher integrierte Steckdose. Die Leistungsabgabe ist hier je nach Modell etwas unterschiedlich, sollte ausreichend dimensioniert sein um die wichtigsten Geräte im Notfall versorgen zu können. 1000 Watt Leistungsabgabe sollten hier als Standard möglichst nicht unterschritten werden.
- Benötigte Komponenten: Ein notstromfähiges Balkonkraftwerk benötigt besondere Komponenten wie einen All in One Speicher der Inselbetrieb fähig ist.
- Schritt-für-Schritt-Umsetzung: Lerne, wie du ein Balkonkraftwerk mit Speicher installierst, um im Notfall autark zu sein. Fachgerechte und einfache Installation und regelmäßige Systemüberwachung sorgen dafür, dass es zuverlässig funktioniert.
Funktioniert mein Balkonkraftwerk auch bei Stromausfall?
In der Regel leider nicht. Balkonkraftwerke benötigen eine aktive Netzspannung, damit die Mikrowechselrichter den erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandeln können, der im Haushalt genutzt wird. Bei einem Stromausfall schalten sich die Wechselrichter automatisch ab, da sie ohne Netzspannung nicht arbeiten können. Dieser sogenannte Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) ist eine wichtige Sicherheitsvorkehrung. Wenn du auch bei einem Stromausfall Strom beziehen möchtest, benötigst du spezielle Inselanlagen oder Notstromsysteme, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz funktionieren.
Wann ist Notstromfähigkeit besonders wichtig?
Die Notstromfähigkeit spielt eine zentrale Rolle, wenn du bei einem Stromausfall weiterhin auf deine selbst erzeugte Energie aus deiner Solaranlage angewiesen bist. Gerade bei Naturkatastrophen, technischen Störungen oder unvorhergesehenen Ereignissen, die das öffentliche Stromnetz lahmlegen, ermöglicht ein notstromfähiges Balkonkraftwerk, dass du trotzdem mit Strom versorgt bleibst. Dies ist besonders wichtig, wenn essenzielle Geräte wie Kühlschränke, Heizungen oder medizinische Geräte auch bei einem Ausfall weiterlaufen müssen. Auch für Homeoffice-Arbeitsplätze oder kleinere Unternehmen kann eine stabile Notstromversorgung entscheidend sein, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Zudem bleiben Sicherheits- und Überwachungssysteme weiterhin aktiv. Eine Notstromfähigkeit sorgt also dafür, dass dein Balkonkraftwerk in Krisensituationen zuverlässig Energie liefert.
Was ist der Unterschied zwischen einem Batteriespeicher und einem Notstromspeicher?
Ein Batteriespeicher (Akku) wie unser Balkonkraftwerkspeicher der 3. Generation (Basis 2,24 kWh), speichert überschüssigen Strom und stellt ihn bei Bedarf, z. B. nachts, wieder zur Verfügung. Er ist einfach zu installieren und lässt sich bequem per App überwachen und konfigurieren, was die Verwaltung deines Energieverbrauchs erleichtert. Bei Bedarf kann der Speicher auf eine Kapazität von bis zu 6,7 kWh erweitert werden, um mehr Watt zur Verfügung zu haben.
Ein Notstromspeicher, wie der Balkonkraftwerkspeicher „Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Pro“ mit 1,60 kWh, ist hingegen speziell dafür entwickelt, bei Stromausfällen oder Blackouts unabhängig vom öffentlichen Netz zu arbeiten und somit eine ideale Lösung zur Stromversorgung. Er stellt sicher, dass essenzielle Geräte weiterhin mit Strom versorgt werden, da er keine Netzspannung benötigt. Während der Batteriespeicher hauptsächlich dazu dient, Solarstrom effizient zu speichern und zu nutzen, übernimmt der Notstromspeicher die Versorgung wichtiger Geräte, wenn das Stromnetz ausfällt. Dazu verfügt er über eine spezielle „Off Grid“ Steckdose, über die im Bedarfsfall bis zu 100 Watt bezogen werden kann. Dies wird dadurch ermöglich, dass zwei unabhängig voneinander arbeitende Wechselrichter im Speicherverbaut sind. Während der am Stromnetz angeschlossene Wechselrichter wie vorgeschrieben abschaltet sobald Netzseitig kein Strom mehr vorahnenden ist, liefert der zweite Wechselrichter weiterhin Leistung für den Notstrombetrieb, die dann über ein handelsübliches Verlängerungskabel im Haus dorthin verteilt werden kann, wo sie gebraucht wird.
Technische Voraussetzungen für die Notstromfähigkeit
Um ein Balkonkraftwerk notstromfähig zu machen, nur wenige technische Anpassungen erforderlich. Zunächst muss ein All in One Speicher verbaut werden. Dieser ersetzt auch den eigentlichen Mikrowechselrichter wenn bereits vorhanden war. Dieser Speicher muss dazu fähig sein, bei einem Stromausfall in den Inselbetrieb zu wechseln und den Strom direkt an die Off Grid Steckdosen weiter zu leiten, ohne vom öffentlichen Netz abhängig zu sein.
Ein Batteriespeicher ist ohnehin unerlässlich, um überschüssigen Solarstrom zu speichern, der bei einem Stromausfall genutzt werden kann, insbesondere nachts oder bei schlechten Wetterbedingungen.
Besonders wichtig ist aber die Inselnetzfähigkeit des Systems, damit das Balkonkraftwerk bei einem Netz-Ausfall weiterhin eigenständig funktioniert, ohne ins öffentliche Netz zurückzuspeisen. Die Solarmodule sollten zudem so dimensioniert sein, dass sie genug Strom produzieren, um tagsüber die Batterie aufzuladen. Hier empfiehlt es sich darauf zu achten das mehr als nur 2 Module von dem Balkonkraftwerk verarbeitet werden können, ohne die zulässige maximale Einspeiseleistung von derzeit 800 Watt zu überschreiten.
Eine fachgerechte Installation durch einen Elektriker ist hierbei nicht notwendig, was die Umrüstung umso mehr erleichtert. Zusätzlich sorgt ein Überwachungs- und Steuerungssystem dafür, dass der Ladezustand der Batterie sowie die Stromproduktion und -nutzung immer unter Kontrolle sind, damit im Notfall alles reibungslos läuft. Diese Systeme sind oft in den Komponenten mit verbaut und können einfach über Spp gesteuert und ausgelesen werden.
Welche zusätzlichen Komponenten braucht man?
Um dein Balkonkraftwerk notstromtauglich zu machen, sind nur wenige zusätzliche Komponenten erforderlich, da herkömmliche Balkonkraftwerke ohne Anpassungen nicht für die Notstromversorgung ausgelegt sind. Hier sind die wichtigsten Bausteine:
- All in One Batteriespeicher: Der Batteriespeicher ist entscheidend, um den erzeugten Solarstrom zu speichern und bei einem Stromausfall zu nutzen. Er versorgt dein Zuhause während des Ausfalls, während die Solarmodule tagsüber den Speicher wieder aufladen.
- Inselbetrieb ermöglichen: Der Inselbetrieb stellt sicher, dass dein Balkonkraftwerk bei Stromausfall vom öffentlichen Netz getrennt wird und dein Haus direkt mit Strom aus dem Speicher und den Solarmodulen versorgt.
- Passende Dimensionierung: Achte darauf, dass sowohl der Batteriespeicher als auch die Anzahle deiner Module für deinen Stromverbrauch im Notfall ausreichend dimensioniert sind. Überlege, welche Geräte du in einem Stromausfall betreiben möchtest, und wähle entsprechend der Kapazität des Speichers und die Leistung des Wechselrichters.
Wichtige Aspekte, die du beachten solltest:
- Notstromfähige Systeme sind anspruchsvoller und kostenintensiver als herkömmliche Balkonkraftwerke.
- Es ist wichtig hier Komponenten so zu wählen, dass du im Notfall ausreichend Strom zur Verfügung hast. Achte also im Zweifel drauf das du Speicher und Module gegebenenfalls erweitern kannst.
Mit den richtigen Komponenten rüstest du dein Balkonkraftwerk so auf, dass es dir im Falle eines Stromausfalls eine verlässliche Notstromversorgung bietet.
Schritt-für-Schritt Anleitung um Balkonkraftwerke notstromfähig zu machen
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um dein Balkonkraftwerk notstromfähig zu machen:
Schritt 1: Überlege, ob und wie oft du Notstrom benötigen wirst: Entscheide, ob eine Notstromversorgung für dich sinnvoll ist. Überlege, welche Geräte du im Falle eines Stromausfalls betreiben möchtest (z. B. Kühlschrank, Licht, Laptop) und wie lange diese versorgt werden sollen. Überprüfe welche Leistung diese benötigen und ob sie gleichzeitig versorgt werden müssen oder auch nacheinander in Betrieb sein können. Dies bestimmt die Größe und maximale Last des benötigten Batteriespeichers.
Schritt 2: Beschaffe dir einen All in One Speicher der Inselfähig ist: Kaufe einen Notstromfähigen Batteriespeicher, der den von den Solarmodulen erzeugten Strom speichern kann. Achte darauf, dass die Kapazität des Speichers ausreichend ist, um deine wichtigsten Geräte im Notfall zu versorgen. Für den Betrieb eines Kühlschranks und Licht solltest du eine Batterie mit einer Kapazität von mindestens 2-4 kWh wählen. Dieser Speicher muss sowohl den Netzbetrieb als auch den Off Grid Betrieb unterstützt.
Schritt 3: Installiere eine Notstrom-Umschalteinrichtung: Schließe die Module direkt an dem Speicher an und entferne falls vorhanden den Standart Mikrowechselrichter, da dieser im Notfall abschaltet und keinen Strom mehr zur Verfügung stellt.
Schritt 4: Stelle den Inselbetrieb sicher: Sorge dafür, dass der Wechselrichter für die Einspeisung und die Back Up Funktion am Speicher korrekt arbeiten, um einen reibungslosen Inselbetrieb zu gewährleisten. Dies ermöglicht deinem Balkonkraftwerk, auch ohne Netzanschluss Solarstrom zu produzieren und die Batterie zu laden, um bei einem Blackout gewappnet zu sein.
Schritt 5: Montage und Anschluss: Um eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, lass im besten Fall die Installation des Balkonkraftwerks und des Batteriespeichers von einem qualifizierten Fachmann vornehmen, falls du dir unsicher bist. Bei den meisten Systemen gibt es jedoch schon einfache Plug and Play Systeme mit fertigen Steckerverbindungen, die du auch selbst anschließen kannst.
Schritt 7: Konfiguriere und teste das System: Konfiguriere das System nach der Installation und führe einen Test durch, indem du einen Stromausfall simulierst. So stellst du sicher, dass der Wechselrichter und die Back Up Funktion korrekt arbeiten und der Strom aus der Batterie fließt.
Schritt 8: Überwache und warte das System regelmäßig: Überwache das System regelmäßig, um sicherzustellen, dass der Batteriespeicher immer geladen ist und im Notfall alles funktioniert. Viele Systeme bieten Monitoring-Apps, mit denen du den Zustand deiner Anlage jederzeit überprüfen kannst.